Orwellscher «Newspeak» dominiert die Energiedebatte

 

Die Windenergie auf dem Chroobach spalten die Geister. Für Emanuel Höhener läuft die aktuelle Energiediskussion generell falsch. Investitionen in Energien, die nichts zur Versorgungssicherheit beitragen, brächten nichts.

Die gegenwärtig diskutierte schweizerische Energiestrategie ist ideologiegetrieben, Vernunft und Sachverstand sind auf der Strecke geblieben.

​Nach Georg Orwells Roman «1984» machen Behörden die Untertanen gefügig, indem sie Begriffe verändern. So wird beispielsweise das Kriegsministerium zum Friedensministerium und das Propagandaministerium zum Wahrheitsministerium. Newspeak nennt Orwell das. Mit dieser Dialektik, schön verpackte Worte für Massnahmen wie Planwirtschaft und Technologieverbote, verkauft uns heute die Politik die Energiewende, intensiv unterstützt durch Supporter aus Rot-Grün und den militanten Umweltverbänden.

Noch vor Kurzem wurde in Schaffhausen heftig debattiert, wie wenige Meter der neu zu bauende Randen Aussichtsturm die Baumwipfel überragen darf, dies aus Gründen des Landschaftsschutzes. Beim Projekt Chroobach sollen diese Vernunftmassstäbe nicht gelten, obwohl dort die Türme mit den Rotorblättern die Baumkronen um das Fünf- bis Siebenfache überragen und die Spitzen dieser «Spaghetti» sich drehen, was dafür sorgt, dass sie noch weit über den Horizont auffallen werden. Das Argument: Das sei in höherem Interesse für etwas Gutes. Da fragt man sich, was daran gut sein soll, wenn man in Produktionsanlagen investiert, die das, was sie eigentlich sollten, nämlich die Versorgungssicherheit mit Strom gewährleisten, nicht können und dabei auch kostbare Ressourcen wie Land und dessen Schutz nicht schonen.

Dank dem Geldregen aus Bern wurde bereits in sehr viel technisch Unsinniges investiert. Zudem sorgt dieser Geldregen auch dafür, dass viele Institutionen, welche eigentlich unabhängige kritische Meinungen vertreten sollten, gleichgeschaltet wurden. Der grosse Bruder Staat weiss auf 34 Jahre hinaus, welches die «richtigen» Technologien sind und zu sein haben. Wer diese Sichtweise unterstützt, erhält viel Geld, risikoloses Geld, eine absolut absurde Situation! Mit dem Begriff «Anschubfinanzierung» wird das Ganze dem Publikum schöngeredet, obwohl alle, die damit zu tun haben, wissen müssen, dass man aus der Subventionierung von Wind- und Fotovoltaik-(PV-)Strom nie herauskommen wird. Dabei haben wir das Paradebeispiel vor der Haustür: Die Differenz zwischen den Kosten von PV- und Windenergie und deren Markterlös in den Strommärkten betrug im Jahr 2015 in Deutschland rund 24 Milliarden Euro. Landschaften werden geopfert und kritische, weitgehend unerforschte Auswirkungen von Windrädern auf die Tierwelt und das Mikroklima in Kauf genommen. Bei PV nimmt man den Energieaufwand für die Produktion der aktiven Schichten (hochreines Silizium) nicht zur Kenntnis und schon gar nicht die grossen Mengen an hochtoxischen Chemikalien, welche zur Produktion ebendieses Materials notwendig sind. Der anrechenbare CO2-Ausstoss der Stromproduktion würde bei Umsetzung der Energiestrategie in der Schweiz steigen, und wie neueste Studien zeigen, generieren PV-Panels in unseren Breitengraden während ihrer erwarteten Lebensdauer nicht die Energiemenge, welche zu ihrer Herstellung aufgewendet wurde.

Falsch und aktiv irreführend wird auch ständig über die Anwendung von Technologien informiert, welche stochastisch Strom produzieren. Über das Projekt Chroobach kann man nachlesen, die Anlage würde jährlich Strom für rund 8’000 Personen produzieren. Die Annahme dieses Jahresmittels verdeckt die Realität, dass während der angegebenen 1’900 Volllaststunden in der Tat 37’000 Personen versorgt werden könnten, jedoch für die restlichen 6’860 Jahresstunden der Strom aus anderen Quellen kommen müsste. Da die Schweizer AKW dann fehlen, würde das Importstrom sein. Der Strommarkt braucht Momentanleistung, welche zu jeder Zeit verfügbar sein muss, und nicht Energie im Jahresmittel. Ideologie herrscht vor, Sachverstand bleibt auf der Stecke, das soll eine zukunftsweisende Energiestrategie sein?

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