Emanuel Höhener: Gegen die Kriegswirtschaft

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Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger,
es gibt Dutzende sachliche Gründe technischer, ökonomischer oder institutioneller Natur, von welchen wohl fast jeder einzelne Grund genug wäre, das zur Abstimmung anstehende neue Energiegesetz abzulehnen.

Für mich gibt es aber neben den aktuell starke debattierten Problemen und Fragezeichen der Vorlage noch einige Aspekte von übergeordnetem Wert, die – wenn überhaupt – nur am Rande den Weg in die laufende Diskussion gefunden haben.

Jede erfolgreiche Strategie baut auf bewährten Kompetenzen auf.
Das Erfolgsrezept der Schweiz basiert (bisher) auf einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung mit wenig Staat und viel Eigenverantwortung sowie auf einem Klima, das der Eigeninitiativen förderlich ist. Auf diesem gesellschaftlichen Fundament sind in der Schweiz viele Unternehmungen entstanden, welche mit ihren innovativen Produkt- und Prozessentwicklungen Weltgeltung errungen haben – auch weil sie sehr früh weltumspannende Verkaufs- und Servicenetzwerke aufbauten. Ein Grosserfolg, der Wohlstand für alle in unserem Land schuf. Wie selbstverständlich wurde in diesem Umfeld in der Schweiz auch ein Energieversorgungssystem aufgebaut, das sich seit langem sehr bewährt und punkto Stromversorgung zur globalen Top-Adresse wurde.

Dies soll jetzt alles gekippt werden.
Weil neue „desruptiv»-innovative technische Lösungen zur zukünftigen Stromversorgung nicht von genügend Schweizern als solche erkannt würden, müssten sie ihnen durch Lenkungs- und Zwangsmassnahmen nähergebracht werden. Durch Gebote, Verbote, Lenkungsmassnahmen und Brainwashing zur neuen ökosozialtechnisch-politischen Korrektheit sozusagen. Mit Energie-Planwirtschaft ohne Hinterfragung von Risiken und Nebenwirkungen, durch Suffizienzgebote und Rationierungen auf Teufel komm raus, durch Aushebelung der Hoheit von Gemeinden und Kantonen, durch orwellsche staatliche Administration des Privatlebens! Das alles könnte bei Annahme des Gesetzes auf dem Verordnungsweg angeordnet werden: Kriegswirtschaft!

Am 21. Mai 2017 haben wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die letzte Möglichkeit, diesem üblen Ansinnen den Vollzug zu verwehren. Es bleibt noch genügend Zeit, um mit Sorgfalt und unter bestmöglicher Ausschöpfung der im Land akkumulierten Kompetenzen eine Energiezukunft zu planen, beschliessen und umzusetzen, welche in jeder Beziehung nach Mehrwert für alle Beteiligten und Betroffenen strebt. Wir müssen diese Chance wahrnehmen. Das Nein am 21. Mai 2017 gibt dazu den Startschuss. 

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