Umweltfussabdruck: Polit-Nudging mit Pseudo-Wissenschaft

Fussabdruc_20180911-112409_1.pngVom BAFU erhielt ich gestern folgendes Mail: Sehr geehrte Damen und HerrenDas Bundesamt für Umwelt hat heute eine Studie zur Entwicklung der Umwel…

Vom BAFU erhielt ich gestern folgendes Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren

Das Bundesamt für Umwelt hat heute eine Studie zur Entwicklung der Umweltfussabdrücke der Schweiz zwischen 1996 und 2015 publiziert… Die Pro-Kopf-Gesamtumweltbelastung der Schweiz (in Umweltbelastungspunkten, UBP) ist in den letzten 20 Jahren gesunken. Dies vor allem dank Erfolgen im Inland. Im Ausland belasten die Schweizerinnen und Schweizer die Umwelt hingegen stärker, was auf Kosten des Klimas, der Biodiversität und der Verfügbarkeit von Wasser geht. Die Gesamtumweltbelastung der Schweiz überschreitet das verträgliche Mass um mehr als das Dreifache.

Mit besten Grüssen

Andreas Hauser
Stellvertretender Sektionschef
Bundesamt für Umwelt BAFU
Sektion Ökonomie

Beim BAFU hat man offenbar „das verträgliche Mass” der Umweltbelastung genau berechnet oder berechnen lassen. Das riecht nicht nur verdächtig nach Wissenschaft im Dienste der Politik, sondern genau das ist es auch. Doch was ist von einem Bundesamt für Umwelt anderes zu erwarten? Mit solchen Fussabdruck-Rechnungen fördert man in der Bevölkerung ein latent schlechtes Gewissen, worauf sich dann politischer Aktivismus (des BAFU und vieler Umwelt-NGO) bauen lässt. Mich stört vor allem auch der auf Umweltwirkungen verengte Blick. Deshalb teilte ich Herrn Hauser meine Vorbehalte spontan in einem Mail mit:

Vielen Dank für Ihre Information über unsere Fussabdrücke. Sie verwenden als BAFU natürlich eine eingeschränkte Perspektive. Ich möchte Sie aber daran erinnern, dass der weltweite Pro-Kopf-Beitrag der schweizerischen Volkswirtschaft zum Wohlergehen der Menschheit weit über dem Welt-Durchschnitt liegt. Nicht alle “spill overs” innovativer wirtschaftlicher Tätigkeit sind von den Unternehmen internalisierbar. Und selbst dann entsteht im freiwilligen privaten marktbasierten kommerziellenHandelsaustausch immer eine beträchtliche Konsumentenrente. Auch hierbei schneidet die schweizerische Volkswirtschaft glänzend ab, sicher x mal besser als zum Beispiel Kamerun oder die Mongolei, deren Umwelt-Fussabdrücke dafür etwas kleiner ausfallen als der unsere. Dazu kommt unser ganzes staatlich finanziertes Bildungswesen mit seiner milliardenschweren Forschung, deren Ergebnisse durch Publikationen und Veranstaltungen mehr oder weniger frei verfügbar sind.

Freundliche Grüsse

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