Natürlich ist es aus liberalem Standpunkt stossend, dass Wasserkanton auf Beibehaltung von Wasserzinsen pochen. Wasserzinsen sind eine politische Förderungen für strukturschwache Bergstandorte. Was sind dann aber rund 10-fach höhere KEV-Förderungen für Wind- und Solarstrom? Kostendeckend bedeutet “bedingungsloses” Vergüten für einen sogar noch weit minderwertigen Strom als den der Wasserkraft, die obendrein sogar noch die Unstetigkeit dieses minderwertigen Stroms ausgleiche muss. Wenn man Forderung der Wasserzinsen als “bodenlose Frechheit” bezeichnet, welche Worte wären dann für KEV-Förderung angebracht? Mir fehlen die Worte. Reply
Vielen Dank für diesen Kommentar bzw. diese Ergänzung – ich bin damit selbstverständlich einverstanden. Ein Fehler – praktisch fixe Wasserzinsen, die Kosten darstellen, statt nettoertragsabhängige Residualrenten – wird natürlich nicht dadurch gerechtfertigt, dass es noch andere Fehler gibt. Und ja, für die KEV-Politik müsste ich selber auch noch nach starken Worten suchen, die wohl nicht ideal für die Veröffentlichung wären. Leider haben die Wasserkantone im Zusammenhang mit der Abstimmung vom 21. Mai viel zu wenig auf ihre Schwierigkeiten hingewiesen. Wurde vorher noch mit grossem Erfolg mit Wasser günstige Band- in Spitzenenergie umgewandewlt, soll man künftig Flatterstrom “veredeln” und Lückenbüsser spielen. Interessante Preisarbitragemöglichkeiten soll man sausen lassen… Reply
Sehr geehrter Herr Saurer Meine Investoren würden sehr gerne die Wasserkraftwerke kaufen und den Wasserkantonen weiterhin die Wasserzinsen wie bis anhin bezahlen. Kenne sie eine Besitzer der seine Kraftwerke verkaufebn will? Freundlich grüsst Urs Anton Löpfe Reply
Sehr geehrter Herr Löpfe Wenn ich potenzielle Verkäufer kennen würde, dann würde ich Investoren suchen und das Werk gleich selber erwerben. Der praktisch fixe Wasserzins war (und ist eventuell weiterhin) für besonders ergiebige, kostengünstige Werke sogar zu niedrig.Die Strompreise werden bald einmal steigen und hoch bleiben (Knappheit, Belastung der CO2-lastigen Stromproduktion). Der Wasserstrom kann besonders hohe Preise erzielen, weil er sehr gut regelbar ist. Wäre ich Chef eines Wasserkantons, dann würde ich Wasserzinsen für jedes kantonale Gewässer mit den Werken aushandeln. Doch zurück zur Frage: Das Ganze hat den Haken der “Heimfallregelung”, die Konzessionsgemeinden oder -kantone haben faktisch ein Vorkaufsrecht. Die Werke fallen an die Gemeinde oder an den Kanton, wenn ein Betreiber sein Werk aufgeben möchte. Die Wasserkantone stellen bei genauer Betrachtung nicht nur dreiste, sondern auch unterbelichtet-naive Forderungen. Die wissen nicht, wie sie mit ihren knappen Ressourcen umgehen sollten, um das Maximum herauszuholen. Aber für gute Berater scheinen sie kein Geld ausgeben zu wollen….;) Reply
Sehr geehrter Herr Saurer Woher wissen sie, dass die Wasserkantone keine guten Berater haben. Ich denke das Problem liegt eher bei Axpo, Alpiq, EWZ. Diese können nur überleben durch geschickte Lobbyarbeit auf kosten der Allgemeinheit und auf Subventionen hoffen. Es stellt sich die Frage, wie lange die Aktionäre, primär die Stnicht Bergkantone sich Alpiq und Axpo und die Stadt Zürich sich das EWZ noch leisten können. Ich stehe dem EWZ, Alpiq und Axpo gerne als Berater zur Verfügung. Es gäbe, da auch noch andere Lösungen. So wie es jetzt läuft ist es nur eine Frage der Zeit bis die Aktionäre Nachschusszahlungen leisten oder ganz einfach den Konkurs anmelden. Freundlich grüsst Urs Anton Löpfe Reply
Haha. Das mit den guten Beratern war ein Witz (ich dachte natürlich an mich selber und an meine CCN-Kolleginnen und Kollegen), der aber den typischen Kern Wahrheit sicher enthält. Wir sind uns wohl in den meisten Fragen einig, auch darin, dass wir uns der Sache annehmen sollten – also Löpfe, Saurer und seine CCN-Kolleginnen und -Kollegen. Beste Grüsse für einen schönen Sonntag! M.S. Reply